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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 80

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 80 — 1910 an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück „ Paketen ohne Wertangabe..................190 089 „ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „ „ Telegrammen........................11 252 „ wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge fast um das dreifache gestiegen. Die Fernschrift. Der Fernsprecher. Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens 50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe. Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine Fernschrift kostet. Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude. Die Eisenbahn. Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin? Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie es hier früher war. Hört einmal zu! Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele- feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem, sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld. Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast- haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte, mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied —I

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 82

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 82 — es ist der Heizer. Neben ihm steht noch ein andrer, das ist der Lokomotiv- führer. Hinter der Lokomotive ist der Kohlenwagen und dahinter die andern Wagen. Alle hoben Räder. Die Türen werden aufgemacht. Der Schaffner ruft: Gütersloh, aussteigen! Viele Leute steigen ans. Wir steigen rasch ein. Aus dem Fenster erblicken wir den Bahnhofsvorsteher mit der roten Mütze. Er spricht mit dem Zugführer. Überall stehen Leute vor den einzelnen Abteilen und sprechen mit den Reisenden. Sie haben eben Abschied genommen und wechseln noch einige Worte. Der Bahnhofs- Vorsteher winkt mit der Scheibe, der Zug fährt ab. Die Mutter winkt mit der Hand, zwei Mädchen mit weißen Tüchern. Alle Wagen laufen auf den blanken Eisenschienen, auf dem Gleise. Die Schienen liegen auf dicken Eichenbalken. Man nennt sie Schwellen. Sie ruhen ans dem festen Bahn- damm oder dem Bahnkörper. Oft machen Eisenbahnarbeiter ihn wieder neu, wenn er schlecht geworden ist. Zuerst hält der Zug in Jsselhorst. Das ist eine Haltestelle oder Station. Andre Stationen sind Brackwede, Bielefeld. Fahren wir mit dem Zuge nach Südwesten, dann kommen wir nach Rheda, Oelde. Beim Bahnübergang nach Meiers Bäumen steht ein Bahnwärterhäuschen, auch bei den andern Übergängen steht eins. Darin wohnt der Bahnwärter. Er muß die Schranke öffnen und schließen, die Gleise und den Bahnkörper beaufsichtigen, und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und keine Steine oder Balken auf den Schienen liegen, damit kein Eisenbahnunglück statt- findet. Die ganze Strecke bis nach Bielefeld besichtigt der Bahnmeister. Er wohnt am Bahnhof. Unser Zug befördert Personen. Darum heißt er Personenzug. Er hält auf allen Stationen und fährt nicht sehr schnell. Der Personenzug, der nicht auf den kleinen Bahnhöfen hält und schneller fährt, heißt Eil- oder Schnellzug. Noch schneller fährt der l)-Zug, der um 6 Uhr durch unfern Bahnhof braust. Von Rheda her kommen viele lange Züge mit Kohlen, Eisen oder Maschinen. Das sind Güterzüge, die Wagen nennt man Güterwagen. Die Güterzüge nach Rheda haben viel Holz auf den Güterwagen. Die Personenzüge befördern den Personenverkehr, die Güterzüge den Güter- oder Warenverkehr. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Durch unfern Bahnhof fahren täglich zweihundert Züge. Angaben über Güter- und Personenverkehr. Aufgabe: Eine Eisenbahnfahrt. Zeichnen: Lokomotive. Eisenbahnzng. Oberstufe: Fahrplanlesen. Einsicht ins Kursbuch. Eisenbahn- karte der Direktion Hannover, Nordwestdeutschlands. Verkehrskarte Mitteleuropas. Anschlnßstoff: Averdieck: Wie wir Onkel Wilhelm vom Bahnhof ab- holen. S. 290. Übungen im Fahrplanlesen. Stelle Fahrstrecken zusammen! Gib an, wie wir am schnellsten und besten nach Berlin, Köln, München, Dresden, Straßburg kommen! Welche Strecken müssen wir fahren? Wie lange dauert die Fahrt? Berechne aus der Kilometerzahl die Fahrpreise, aus den Fahrpreisen die Entfernungen! Wieviel spart man an Zeit, wenn man Schnellzüge benutzt? Wieviel Geld kostet es mehr?

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 83

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und 1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um die Fahrkartensteuer. Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten, dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben! Güterslohs Eisenbahnen» Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi- schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom 2lbb. 37. Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe. Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig. Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge die Güter. Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 86

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Jetzt kann man nicht nur sehr schnell auf dem festen Lande und auf dem Wasser fahren, sondern auch wie die Vögel durch die Luft fliegen. Einen großen Ballon habt ihr alle schou gesehen. Im Sommer fliegen immer mehrere über uns weg. Es gibt aber auch große Luftschiffe, die man lenken kann. Vou dem Zeppelin habt ihr alle schon gehört. Wer hat schon einen Zeppelin gesehen? Im letzten Sommer flogen über nnsre Stadt Leute in Flugmaschinen oder Flugzeugen. Sie sahen in der Lust aus wie ein großer Vogel. Die Flugzeuge werden wie das Auto durch einen Motor getrieben. Sie surren tüchtig in der Luft. Heute ist das Fliegen noch gefährlich und teuer. Bald wird es billiger und ungefähr- licher. Dann werden viele Leute fliegen. Wer will es von euch auch? Dann werden wir vielleicht auch mal mit einem Luftschiff nach Bielefeld oder gar nach Berlin fliegen. Aufgaben: Verkehrsmittel und Verkehrswege. Eine Eisenbahnfahrt nach Jsselhorst, Bielefeld. Sammeln von Bildern aus Zeitungen und Zeitschriften. Anschlußstoffe: Gansberg: Die Fahrt mit dem Luftballon. S. 297. 31. Landeskunde. Die Lage Güterslohs. Die Stadt Gütersloh liegt in einer weiten Ebene. Nach der großen Stadt Münster, die in der Mitte der Ebene liegt, heißt sie die müustersche Ebene. Im Norden und Nordosten sehen wir die Berge des Teutoburger Waldes, die ungefähr 399 in über dem Meere liegeu. Die Stadt Güters- loh liegt viel tiefer als sie. Von den Bergen kommen die Ems und die Bäche zu uns in die Ebene. Gütersloh liegt 74 in über dem Meere. Die Größe der Stadtgemeiude. Die Stadtgemeiude Gütersloh hat eine große Ausdehnung. Sie bedeckt eine Fläche von 4487 ha 1 a 42 qm. Auf der Brockhäger Straße geht die Stadt Gütersloh bis zum Grenzstein hinter Meier Langert; das ist vom Seminar 3k km entfernt. Aus der Bielefelder Straße ist die Grenze S la km von Bartels Fabrik entfernt. Auf der Wiedenbrücker Straße kommen wir nach einer Wanderung vou 49 Minuten au die Grenze der Stadt Gütersloh, und in Sundern finden wir deu Greuzsteiu erst weit hinter der Snnderner Schule. Wenn wir vom nördlichsten Puukte der Stadtgemeinde bis zum südlichsten quer durch die Stadt gehen wollen, dann gebrauchen wir 2 Stunden. Wollten wir aber gar rund um die Stadtgemeiude herumgehen, dann hätten wir 6 Stunden nötig. Die Teile der Stadt Gütersloh. Unsre Stadt besteht aus dem Jnnenbezirk oder der Stadt und dem Außenbezirk oder dem Lande. Der Jnnenbezirk ist der kleinste aber be- völkertste Teil. In ihm unterscheiden wir die Ackerbaugegend, deu Busch, das Schulviertel, das Geschäftsviertel, Alt-Gütersloh, den westlichen Stadt-

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 9

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 9 und Lehm, die hier gegraben werden, Töpfe, Schüsseln, Kannen, Flaschen und anderes braunes Geschirr hergestellt werden. Wir sehen zu, wie die Töpfer an ihren Drehscheiben sitzen und mit Händen und Füßen arbeiten, um den Tonmassen die gewünschten Formen zu geben. Wir staunen über die großen Brennöfen mit den riesigen Schornsteinen. Das viele Kiefernholz, das zum Erhitzen der Brennöfen nötig ist, liefern die weitausgedehnten Forsten. — Wir befinden uns am Südrande eines früher sumpfigen Landstriches, der den Namen Fiener, d. h. Bruch, führt. a) Lage und Ausdehnung. Die längste Ausdehnung besitzt der Fiener in der Richtung von O. (Havelseen) nach W. (Elbe). Würden wir ihn in dieser Richtung durchwandern, so müßten wir sechs Stunden gehen (30 km). Zu einer Wanderung von S. nach N. würden nrir ungesähr eine Stunde gebrauchen (3—5 km). Sowohl an dem Süd- rande (Ziesar) als auch an der Nordseite (Genthin) finden wir eine stattliche Reihe von Dörfern, die durch gepflegte Landstraßen miteinander verbunden sind. Zwei Chausseen, die von S. nach N. laufen, durchkreuzen diese große Niederung. Die östliche von beiden führt den Namen „Fiener Damm", von Friedrich dem Großen angelegt. Sie war früher die einzige Straße, die von Brandenburg über Ziesar nach Magdeburgs führte. Um von Ziesar nach der Nordseite des Fiener zu gelangen. /

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 16

1911 - Magdeburg : Creutz
16 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Hauptgestüt Grabitz (wendischer Name = großer Wall) mit die besten Rennpferde des ganzen Vaterlandes gezüchtet. Ein Pferd wird im Durchschnitt mit 1800—2000 M. bezahlt; auch kommt es vor, daß ein erprobtes Nennpferd mit 8000—10 000 M. bezahlt wird. — In den Bruchgegenden sinden noch immer viele Menschen als To rfstech er Ver- dienst; in den Kohlengedieten arbeiten sie als Bergleute und in Belgern, Görzke, Ziesar als Töpfer. An den großen Gewässern treffen wir Schiffer, Fischer und Schiffbauer (Roßlau). In den Waldgegenden ist der Wald die Hauptnährquelle. Hier fällt man Bäume zu Bau- und Brennholz und fertigt allerlei nützliche Gegen- Jährlinge auf der Weide von Graditz. stände an, z. B. Harken, Holzschauseln, Karren, Leitern, Eimer, die auf Leiterwagen in die wohlhabenden Gegenden gefahren werden. Hier und da siedet man auch Teer und Pech und brennt Holzkohlen (Zerbster Kreis). Zur Sommerzeit liefern die Wälder auch große Mengen von Heidel- und Preißelbeeren, die weithin geschafft werden und den Beeren- suchern einen kärglichen Verdienst abwerfen. An einigen Orten blüht die Korb- und Strohflechterei (Mühlben}, Kraupa bei Elsterwerda). Da die Bewohner des rechtselbischen Gebietes meist nur soviel ernten, als sie gebrauchen, so bleibt ihnen wenig zum Verkauf oder Handel übrig. Von

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 28

1911 - Magdeburg : Creutz
28 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. 4. Der reiche Ernteertrag der Wische. Die Wische ist ein gesegneter Landstrich inmitten der angrenzenden Gegenden. Westlich von ihr liegen die sandigen Strecken der Altmark, mit düsteren Kiefernwaldungen dedeckt. Nur wo die Siedlungen der Menschen liegen, ist der Wald ausgerodet und das Land in Äckerland umgewandelt worden. Die Wische ist wie die Magdeburger Börde eine baumlose Ebene mit steinlosem Boden. Die tiefgründige, feuchte Acker- krume ladet zum Ackerbau ein, die weiten Wiesenflächen zwischen der Elbe und dem Deiche begünstigen die Viehzucht. Mit sichtbarer Freude durch- schreitet der selbstbewußte Landmann im Sommer seine Fluren. Überall regen sich zur Ernte fleißige Hände. Zu deu eiuzelliegenden Gehöften fahren schwere Erntewagen, mit großkörnigem Weizen beladen. Duftender Klee wird in großen Massen getrocknet und aus die Futterbödeu gebracht. Auf den Elbwiesen, die zwischen der Elbe und dem haushohen Elbdeiche liegen, fehen wir große Heuhaufen aufgetürmt; schwarzbunte Rinder weiden friedlich mit deu Pferdeu auf den Weiden. — Ein Blick oon dem Elb- dämme gewährt eine herrliche Aussicht. Dort ans der Elbe fahren riesige Dampfer, deren schwarze Rauchwolken noch lange zu sehen sind. Aus der Ferne grüßen die Kirchtürme der Städte Osterburg und Seehausen, Werben und Havelberg. Ausgaben. 1. Was ist ein Deichamt? Was sind Teiche? 2. Welchen Zweck verfolgt das Deichamt, wenn das Wasser des Aland in ein Flüßchen geleitet werdeu soll, das weiter stromabwärts mündet? 3. Inwiefern trifft für die Wische das Wort zu: „Ohne Fleiß kein Preis!" c) Der Calliesche Werder. Bei dem Städtchen Calbe besteht das Flüßchen Milde aus zwei Armen, der Ober- und Unter-Milde, und empfängt noch einige Bächlein. Das von diesen Wasserläuseu umflossene Land war früher eine bruchige Niederung, der Mildebrnch. Als der Drömling entwässert wurde, durchzog man auch dieses Gebiet mit Gräben (Königsgraben 1780) und gewann vorzügliche Wiesen, Weiden und Äcker. Tie Bruchdörfer, die ehemals arm waren, jetzt aber zu den wohlhabendsten der Umgegend gehören, führen feit alters her den Gesamtnamen: der Ealbesche Werder (Hopsenban). B. Gewässer. Tie Elbe ist der Hauptstrom des Gebietes. Die Ohre und alle Gewässer nördlich von ihr eilen der Elbe zu; es sind Nebenflüsse. Wohin dacht sich also das Land ab? Die wichtigsten Flüsse heißen: Ohre, Tanger, Aland und Jeetze. 1. Tie Ohre einspringt an der Westgreiize des Gebietes und fließt in südöstlicher Richtung zur Elbe. Sie durchströmt den Drömling und

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 38

1911 - Magdeburg : Creutz
38 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. der Tonwalze eine fingerdicke Platte ab, die er mit dem Namen Schwarte be- zeichnet. Diese Tonplatten werden sodann über tellerartige Gipsformen gelegt, die sich auf der Töpferscheibe befinden. Durch kräftiges Andrücken werden die Tonmassen zu Tellern, deren Außenseite nach oben gekehrt ist, geformt, über der Töpferscheibe hängt an einer Vorrichtung eine Schablone. Diese wird dazu verwendenden Tellern die Füße anzudrehen. Sie wird zunächst auf den Teller gesenkt. Sodann drückt sie aus der weichen Tonmasse, die ans der sich in kreisender Bewegung befindlichen Töpferscheibe liegt, einen randartigen Kranz heraus. Die Form der Teller ist jetzt fertig. Sie werden von den Töpfern nunmehr auf Bretter gesetzt, damit sie lufttrocken werden. Damit die rohen Teller schön aussehen, werden sie noch geputzt und gerändert. Nun kommen sie in die Rohbrennerei. Darauf werden sie mit einer Glasur überzogen und nochmals gebrannt. Alsdann kommen sie in den Handel. Wolmirstedt, d. h. Wohnstätte Walmers (Waldemars) (4). W. führte ursprünglich den slaoischen Namen ustiure, d. h. Ohremündung. Ackerbau. Fabriken: Zucker, Stärke, Papier, Leder. Baudenkmäler: Schloß. Alle diese Städte gehören zu den Kreisen: Stendal, Osterburg, Salz- wedel, Gardelegen, Nenhaldensleben und Wolmirstedt. Ordne sie danach! Welche ^tadt gehört zu keinem dieser Kreise? 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Han. A. Kodeufsrmen. Aufgabe: Umgrenze auf dem Kartenbilde dieses Gebiet imd bezeichne die Bodenformen und die Bewässerung dieser Landschaft! I. Die Höhen. Die wenigen Erhebungen dieses Gebietes hängen mit dem Harzgebirge zusammen; es sind nördliche Ausläufer desselben. Sie folgen nach N. in 5 Zügen auseinander und haben im allgemeinen die Hauptrichtung des Harzes, nur der 5. hält sich mehr nördlich. Die Höhe der Erhebungen nimmt nach N. immer mehr ab, bis sie endlich ganz in die Ebene über- gehen. Die 5 Züge heißen: 1. Teufelsmauer, 2. Regenstein, 3. Hoppel- berg und Spiegelslierg, 4. Hui und Hakel, 5. Alvenslebener Höhenzug. 1, Die Teufelsmauer. Die Teufelsmaner ist ein gewaltiger Sandsteinwall. Riesige Felsen liegen so regelmäßig übereinander wie die Steine einer Mauer. Der Sage nach hat diese Mauer der Teusel erbaut, um sein Reich von dem des Herrn Jesus zu scheiden. Allein ein klähender Hahn habe ihn beim Bau gestört: so sei die Mauer unvollendet geblieben. Einzelne Teile nennt der Volksmund Teufelsküche, -fenster, -stein, -kessel, Großvater. Die Teufels- maner erstreckt sich mit Unterbrechungen in südöstlicher Richtung etwa 33 km weit von der Stadt Blankenburg bis zur Stadt Wallenstedt. Hier endet

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 42

1911 - Magdeburg : Creutz
f 42 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. 4. Der reiche Ernteertrag der Wische. Die Wische ist ein gesegneter Landstrich inmitten der angrenzenden Gegenden. Westlich von ihr liegen die sandigen Strecken der Altinark, mit düsteren Kiefernwaldungen bedeckt. Nur wo die Siedlungen der Menschen liegen, ist der Wald ausgerodet und das Land in Äckerland umgewandelt worden. Die Wische ist wie die Magdeburger Börde eine baumlose Ebene mit steinlosem Boden. Die tiefgründige, feuchte Acker- krume ladet zum Ackerbau ein, die weiten Wiesenflächen zwischen der Elbe und dem Deiche begünstigen die Viehzucht. Mit sichtbarer Freude durch- schreitet der selbstbewußte Landmann im Sommer seine Fluren. Überall regen sich zur Ernte fleißige Hände. Zu den einzelliegeuden Gehöften fahren schwere Erntewagen, mit großkörnigem Weizen beladen. Duftender Klee wird in großen Massen getrocknet und auf die Futterböden gebracht. Auf den Elbwiesen, die zwischen der Elbe und dem haushohen Elbdeiche liegen, sehen wir große Heuhaufen aufgetürmt; schwarzbunte Rinder weiden friedlich mit den Pferden auf den Weiden. — Ein Blick von dem Elb- dämme gewährt eine herrliche Aussicht. Dort auf der Elbe fahren riesige Dampfer, deren schwarze Rauchwolken noch lange zu sehen sind. Aus der Ferne grüßen die Kirchtürme der Städte Ofterburg und Seehausen, Werben und Havelberg. Aufgaben. 1. Was ist ein Deichamt? Was sind Deiche? 2. Welchen Zweck verfolgt das Deichamt, wenn das Wasser des Aland in ein Flüßchen geleitet werden soll, das weiter stromabwärts mündet? 3. Inwiefern trifft für die Wische das Wort zu: „Ohne Fleiß kein Preis!" c) Der Calbesche Werder. Bei dem Städtchen Ealbe besteht das Flüßchen Milde ans zwei Armen, der Ober- und Unter-Milde, und empfängt noch einige Büchlein. Das von diesen Wasserläufen umflossene Land war früher eine bruchige Niederung, der Mildebruch. Als der Drömling entwässert wurde, durchzog man auch dieses Gebiet mit Gräben (Königsgraben 1780) und gewann vorzügliche Wiesen, Weiden und Äcker. Die Brnchdörser, die ehemals arm waren, jetzt aber zu den wohlhabendsten der Umgegend gehören, führen seit alters her den Gesamtnamen: der Calbesche Werder (Hopfenbau). B. Gewässer. Die Elbe ist der Hauptstrom des Gebietes. Die Ohre und alle Gewässer nördlich von ihr eilen der Elbe zu; es sind Nebenflüsse. Wohin dacht sich also das Land ab? Die wichtigsten Flüsse heißen: Ohre, Tanger, Aland und Jeetze. 1. Die Ohre entspringt an der Westgrenze des Gebietes und fließt in südöstlicher Richtung zur Elbe. Sie durchströmt den Drömling und

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 23

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 23 und Lehm, die hier gegraben werden, Töpfe, Schüsseln, Kannen, Flaschen und anderes braunes Geschirr hergestellt werden. Wir sehen zu, wie die Töpfer an ihren Drehscheiben sitzen und mit Händen und Füßen arbeiten, um den Tonmasfen die gewünschten Formen zu geben. Wir staunen über die großen Brennöfen mit den riesigen Schornsteinen. Das viele Kiefernholz, das zum Erhitzen der Brennöfen nötig ist, tiefern die weitausgedehnten Forsten. — Wir befinden uns am Südrande eines früher sumpfigen Landstriches, der den Namen Fiener, D. h. Bruch, führt. a) Lage und Ausdehnung. Die längste Ausdehnung besitzt der Fiener in der Richtung von O. (Havelseen) nach W. (Elbe). Würden wir ihn in dieser Richtung durchwandern, so müßten wir sechs Stunden gehen (30 km). Zu einer Wanderung von S. nach N. würden wir ungefähr eine Stunde gebrauchen (3—5 km). Sowohl an dem Süd- rande (Ziesar) als auch an der Nordseite (Genthin) finden wir eine stattliche Reihe von Dörfern, die durch gepflegte Landstraßen miteinander verbunden sind. Zwei Chausseen, die von S. nach N. lausen, durchkreuzen diese große Niederung. Die östliche von beiden führt den Namen „Fiener Damm", von Friedrich dem Großen angelegt. Sie war früher die einzige Straße, die von Brandenburg über Ziesar nach Magdeburg führte. Um von Ziesar nach der Nordseite des Fiener zu gelangen,
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